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3. Ausgabe
Sonn(en)tag
Ausgabe 16. März 2025
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
Sie öffnen gerade den dritten Sonn(en)tag, den Newsletter für Deutsche und Deutschsprechende in Texas. Und wieder sind einige Abonnenten hinzu gekommen, aber nach oben ist noch immer ganz viel Luft.
In dieser Ausgabe gibt es erstmalig Termine für Deutsche in Texas. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.
Der Sonn(en)tag ist kostenlos und soll sich zukünftig durch Spenden und Werbung finanzieren. Bitte senden Sie diesen Link einfach an Freunde: http://sonnentag.beehiiv.com/subsribe
Wer ein Unternehmen hat, kann innerhalb der ersten drei Monate dreimal kostenlos werben. Ich hoffe auf konstruktive Kritik, Anregungen und Terminhinweise. Leserbriefe veröffentliche ich gerne, so diese nicht beleidigend sind und nicht eine Länge von 1.500 Zeichen überschreiten.
Herzlichst
Ursula Weyermann
[email protected]
Jahrestag
16. März 1945
Innerhalb von 20 Minuten zerstörten britische Bomber vor 80 Jahren die historische Altstadt von Würzburg nahezu komplett. Nahezu 5.000 Menschen verbrannten, erstickten oder wurden von den einstürzenden Häusern erschlagen. Insgesamt 1.000 Tonnen Bomben waren für ein Feuerinferno verantwortlich, das noch über 100 Kilometer weit zu sehen war. Grund für das „Grab im Main“ war wohl weniger die ohnehin gering vorhandene militärische Infrastruktur, als vielmehr die Schwächung der Bevölkerungsmoral.
Jedes Jahr läuten am 16. März von 21.20 bis 21.40 Uhr, der genauen Zeit des Angriffs, alle Kirchenglocken der Stadt.
Glücklich in Texas - Hier kriegt mich keiner weg
Es gibt eigentlich nichts aus ihrer ehemaligen Heimat, was Susanne Deutschler in Texas wirklich vermisst: „ Ich wollte schon immer weg aus Deutschland und hab Frankfurt eigentlich nie gemocht.“ Die Drogensüchtigen in der U-Bahn seien ihr viel zu nahe gegangen.
Was sie schließlich nach Texas verschlagen hat? Beim Besuch einer Freundin aus Wiesbaden in Boston lernt sie über deren Mann ihren zukünftigen Mann kennen. Der war aus Mexiko, lebte in Texas und war im Besitz einer Greencard. Texas hat ihr auf Anhieb gefallen: „Warm, Sonne! Hier bleibe ich.“
Dann hat sie zügig Nägel mit Köpfen gemacht. „2007 hab ich die Papiere beantragt, fünf Umzugsboxen und einen Koffer gepackt und mit Lufthansa verschickt, wo eine Freundin arbeitete. Und dann haben wir gleich geheiratet.“ Zunächst haben sie beim Vater ihres damaligen Mannes gewohnt. Dann haben sie ein Haus in White Settlement gekauft. Da wohnt Susanne Deutschler heute noch: „Wenn ich irgendwo drin bin, dann bin ich drin.“ Daran hat auch die Trennung und spätere Scheidung nichts geändert. Von da an hieß es nur „hart arbeiten, damit die Refinanzierung der Immobilie weiterhin steht“.
Sie arbeitet in Arlington im „Marketing Research“, analysiert unter anderem Online-Umfragen. Seit Covid im Home-Office. „Am Anfang hab ich Schwierigkeiten mit der Sprache gehabt“, gibt sie unumwunden zu. „Das war noch ziemlich holprig. Meine jetzige Chefin kann auch deutsch sprechen, das hat mir am Anfang geholfen.“ Das Sprachproblem gibt es heute nicht mehr, nur, wenn jemand mit starkem „Southern-Slang“ spricht.
Da ist dann doch ein kleines bisschen aus Deutschland, was sie manchmal vermisst: „ Rausfahren in den Taunus und da wandern.“ Und am Anfang hat sie öfters deutsch gekocht, mit Sauerkraut und so. Der Kontakt zu deutschen Freundinnen ist geblieben, ab und zu gibt es Telefonate über Skype. Manchmal unternimmt sie was mit Kollegen und trifft sich mit Deutschen aus Facebook-Gruppen.
Ihre Liebe gehört ihren 13 Katzen, die draußen und drinnen bei ihr wohnen. Darunter Notfälle, die sie in gute Hände zu vermitteln möchte. Alle sind sterilisiert. Die 53-Jährige interessiert sich auch für alles rund um das Thema Natur-Heilpraktik und besucht Konzerte in Kirchen.

Happy in Texas - Foto: privat
Deutschland nach der Wahl (2) - „Blickwinkel“
Das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl steht jetzt fest, es unterscheidet sich nicht wirklich von dem vorläufigen. Aber „endgültig“ besagt auch, dass die Stimmen nicht neu ausgezählt werden, wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wegen diverser Fehler zu Ungunsten dieser Partei, gefordert hatte. (Dazu mehr in der vorherigen Ausgabe des Sonn(en)tags.
Ich hatte eigentlich vor, hier einen objektiven Artikel zu schreiben. Das schaffe ich aber bei diesem Thema nicht. Deswegen nenne ich es „Blickwinkel“ und kennzeichne es eindeutig als Kommentar.
Nun zu Friedrich Merz, dem Kanzlerkandidaten der CDU. Vor der Wahl versprach er, die Schuldenbremse bliebe unangetastet. Mit 22,6 Prozent kann er natürlich nicht alleine bestimmen, wo es langgeht. Durch die von ihm vor der Wahl bestätigte Brandmauer zur AfD, kommt eine Koalition mit Weidel und Co. nicht in Frage. Er kann ja schließlich nicht alle Versprechen brechen. Und so ist die SPD mit ihren 16,4 Prozent in der Lage, die Marschrichtung zu bestimmen. Merz könnte natürlich sagen: „Nee, Leute! So geht das nicht. Ich lass mich nicht erpressen, dann werde ich eben kein Kanzler.“ Macht er aber nicht, dazu ist er viel zu machtgierig … und rückgratlos. Er hatte mal kurz angesetzt, gegen die SPD zu schießen, als er die NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) auf den Prüfstand stellen wollte und aufdeckte, dass die Herren Klingbeil und Heil dort die Gattinnen gut finanziell versorgen. Aber unter diesem Aspekt wollten Klingbeil und Co. Gar nicht erst in Verhandlungen gehen. Also, Schwamm drüber, und sich über Trump aufregen. So ein gemeinsames Feindbild schweißt zusammen. Ja, und zusammen den Krieg heraufbeschwören. Die SPD wollte ja sowieso kriegstüchtig werden. Also Aufrüsten was das Zeug hält. Kostet natürlich Geld. Aber da ist doch diese blöde Schuldenbremse im Weg. Wenn man jedoch zukünftige Schulden einfach Sondervermögen nennt, dann sind das ja keine wirklichen Schulden. Sieht mein Bankberater zwar anders, aber was weiß der denn schon.
Also basteln Fritze Merz und Lars Klingbeil (der, mit der über eine NGO gut versorgten Frau) an ihrem Aufrüstungs- und Koalitions-Plan. Und da man bei 22,6 Prozent plus 16,4 Prozent nicht wirklich von einer Großen Koalition sprechen kann, sollen jetzt die Grünen ins Boot geholt werden. Irgendwer muss die Pläne ja absegnen. Merz hatte die Grünen zwar im Wahlkampf ständig beleidigt, aber was soll's, dann muss er jetzt eben ein bisschen mehr zahlen. Bei den Hunderten von Milliarden an Kriegskrediten, genannt Sondervermögen, fällt ein bisschen Klimaschutz zur Beruhigung der Grünen kaum ins Gewicht. Es läuft einen riesigen Schulden-Deal hinaus, der selbstverständlich mit drastischen Kürzungen an anderen Stellen einhergehen wird. Rot-grüne Regierung mit einem Kanzler Merz, ob das der Wähler wirklich wollte?
Schülerin in Killeen erstochen
Die 14-jährige Serenity Baker wurde am Montag von einem gleichaltrigen Mitschüler an der Roy J. Smith Middle School in Killeen mit einem Messer attackiert. Sie wurde in ein Krankenhaus gebraucht und erlag dort ihren Verletzungen. Der Messerattacke war ein heftiger Streit vorausgegangen. Ermittlungen wurden eingeleitet und der Verdächtige in Jugendgewahrsam genommen.
Nach dem Vorfall sei die Middle-School abgesperrt und die Kinder in eine naheliegende Kirche gebracht worden, wo sie dann von ihren Eltern abgeholt werden konnten, so Dr. Jo Ann Fey, Superintendent des Killeen Independent School District gegenüber „USA Today“. Der Unterricht an dieser Schule wurde bis zum 24. März, nach dem Spring Break, eingestellt. Andere Schulen des Killeen ISD bleiben geöffnet.
Manche Eltern denken jetzt über Homeschooling nach. So auch Renee Calzado. In einem Interview mit dem Lokalsender KWTX sprach sie über ihre Sorgen um ihre Kinder und Familienmitglieder, die an der Schule arbeiten und ihrem Wunsch. Die Kinder zukünftig zuhause zu unterrichten.
Homeschooling – Vor- und Nachteile
Ein Ereignis, wie jetzt in Killeen, bringt manchen wieder die Idee nahe, ihre Kinder zuhause zu unterrichten. Klar, das Kind muss dann nicht in öffentliche Gebäude gehen und gemeinsam mit Kindern lernen, die es nicht mag. Andererseits lernt es so keine Menschen außerhalb der eigenen „Bubble“ kennen. Der individuelle Unterricht zuhause kann sich dem dem einzelnen Kind anpassen. Man kommt schneller voran mit einem oder zwei als mit 30. Das Erlernte kann sofort in der Praxis erprobt werden. Gelernt wird, wann es passt. Das kann auch mal am Wochenende oder Abend sein. Für einen Arzttermin braucht man keine Entschuldigung.
Man ist den ganzen Tag mit der Familie zusammen. Das kann Vorteil und Nachteil sein.
Wie sehen Sie das? Als Eltern, Lehrer oder ehemaliger Schüler? Welche Erfahrungen haben Sie mit Homeschooling gemacht? Oder warum kommt diese Lehrmethode für Sie niemals in Frage? Ich freue mich auf Ihre Zuschriften an [email protected]
Ausflugstipp: Botanischer Garten in Fort Worth

Viel Grün überall - Foto: U. Weyermann

Exotische Blumen - Foto: U. Weyermann
Etwas Zeit sollte man mitbringen. Also, drei Stunden sollten schon drin sein. Und der Besuch sollte besser nicht im Hochsommer sein. Damit scheiden vier bis fünf Monate mindestens aus. Aber es wäre zu schade, wenn man die wunderbare Architektur, die bunten Skulpturen, die wunderschönen Blumen, die Bäume und das eine oder andere Tier gar nicht genießen könnte, weil man immer nur Schutz und Schatten im Kopf hat.
Der Baubeginn startete 1929 , der Baustil ist der Neo-Renaissance zuzuordnen. 1934 wurde er eröffnet und gilt als größter Botanischer Garten in Texas. Die Anlage ist sehr gepflegt. Und für Kinder gibt es einen Lehrpfad, auf dem gespielt werden darf. Wer auf seinen Hund nicht verzichten möchte, kann sich auf der Webseite informieren, an welchen Tagen die zugelassen sind.
Im Frühjahr hat der Park seinen ganz besonderen Reiz. Überall sind Sitzgruppen und Bänke zu finden, auf denen sich bei schönem Wetter tief durchatmen lässt. Und im März und April sind besonders viele Schmetterlinge zu bestaunen.
Eintritt:
12 Dollar für Erwachsene
6 Dollar für Kinder
Adresse:
3220 Botanic Garden Blvd, Fort Worth,
Weitere Informationen gibt es hier: https://fwbg.org/

Viel Spaß für Kinder - Foto: U. Weyermann
Termine für Deutsche in Texas
22. März, 15.30 Uhr
Kaffeklatsch in Keller (Dallas/Fort-Worth)
303 S Elm Street
Anmeldung bei Martina Bergmann-Rushing
via Facebook
22. März, 19.00 Uhr
Treffen zum Plaudern
Kirby Ice House
Woodlands
28. März, ab 18 Uhr
29. März, ab 10 Uhr
30. März, ab 12 Uhr
German Hertige Festival in Tomball
Vier Bühnen, Wurst, Schnitzel, Bier ...
Eintritt frei
28. März bis 31. März
9 bis 17 Uhr
Round Top Antik Show
Round Top, Texas
29. März, 19.00 Uhr
Stammtisch in Waco
Biergarten Pivovar
320 S. 8th Street